Prof. Dr. Werner Zabel

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Klinik für Ganzheitsmedizin 
Prof. Dr. Werner Zabel. Berchtesgaden

--- Klinik-Prospekt ---

 

DIE LAGE

In der herrlichen Natur des Berchtesgadener Landes liegt die Klinik für Ganzheitsmedizin Prof. Dr. Werner Zabel, der jetzt auch eine ärztlich geleitete Fasten- und Kurabteilung angegliedert ist (der beiliegende Prospekt orientiert Sie auch über diese neue Abteilung). Die Klinik ist ganzjährig geöffnet und kann 40 Patienten aufnehmen. In einer Höhenlage von 625 m erreicht man sie von Berchtesgaden aus in 20 Gehminuten. Die Lage gewährleistet besonders günstige klimatische Verhältnisse (reine Südlage über der örtlichen Nebelgrenze, windgeschützt durch umgebende waldbestandene Hügel), und bietet dadurch im Winter, Frühjahr und Herbst wie auch im Sommer die besten Heilaussichten. Inmitten einer Bergwiese gelegen, umsäumt von einem Park mit altem Baumbestand und eingerahmt von einer der großartigsten Fernsichten, die das deutsche Hochgebirge zu vergeben hat, findet der Kranke wundervolle Liegeplätze mit Luft- und Sonnenbädern.

Ein ständig gut gepflegtes Wegenetz, das selbst für den Faster ebene Wege oder Wege mit geringer Steigung bietet, ermöglicht ihm und dem Bewegungsungewohnten langsame Leistungssteigerung. Den Leistungsfähigeren locken Sommer wie Winter Ausflüge, die seiner Leistung angepaßt sind. Auch der Ungeübte findet auf den Skihängen, die um die Klinik herumliegen, alle Möglichkeiten. Das Jahr ist praktisch - was dem Flachländer unbekannt ist - um einen Monat mit besonders günstigen klimatischen Bedingungen verlängert, nämlich um die Zeit von Mitte Oktober bis Mitte November, in der Berchtesgaden sich den Meraner Klimaverhältnissen annähert. Während der November im Flachland schon unerträglich grau und verhangen ist, kann er im Hochgebirge den ganzen Glanz und die Schönheit eines verlängerten Oktobers haben..

EINRICHTUNGEN

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So, wie die Großartigkeit der umgebenden Natur mit ihrem tiefen seelischen Einfluß auf den Genesungssuchenden bewußt als Heilfaktor bei der Auswahl des Hauses bestimmend wurde, 

so wurde in der Anlage und Ausgestaltung der Klinik alles getan, um durch Licht, Farbe und Wohnkultur der Räume diesen Einfluß zu verstärken. Die Klinik hat alle selbstverständlichen Bequemlichkeiten, wie fließendes, warmes Wasser, zentralgesteuerte Ölheizung usw.
Obwohl das Haus ein klinischer Betrieb ist, bietet es in seinem äußeren Bilde alle Kennzeichen behaglicher Wohnlichkeit. Dieser Eindruck wird nicht gestört durch Maßnahmen, die auch für Schwerkranke getroffen sind. Für Bettlägerige sind besondere bauliche Einrichtungen geschaffen, die die Möglichkeit geben, im eigenen Zimmer Luft- und Sonnenbäder zu nehmen, so daß dadurch die Nachteile von Balkonanlagen vermieden werden.

 

BESONDERE EIGENARTEN DER KLINIK


Zunächst ist selbstverständlich die Beseitigung der im Einzelfall vorliegenden Krankheit, wie in jeder Klinik, die erste Aufgabe des Hauses. Darüber hinaus aber findet der Kranke hier eine Gesundheitsschule. Durch die Auswahl der im Einzelfall möglichen Mittel, durch die Bevorzugung naturgemäßer Heilverfahren wird der Kranke gleichzeitig wieder den Weg zu vernünftiger Lebensführung zurückgeführt. Er erlebt seine Heilung nicht als allein abhängig von den sicher notwendigen symptomatischen Heilverfahren, sondern merkt, welchen Anteil bei jeder Heilung die Rückführung zu den naturgesetzlichen Bedingtheiten unseres Lebens hat. Daher ist auch die

HAUSORDNUNG

ein wesentlicher Bestandteil des Heilerfolges. Sie ist strenger, als dies sonst in Sanatorien oder Kliniken der Fall ist. Trotzdem aber kann gerade unsere Klinik auf eine mehrfach höhere Zahl immer wiederkehrender Besucher hinweisen, als dies sonst üblich ist. Das beweist, daß gerade diese Maßnahmen, die so manchem Kranken vom Hörensagen, ohne daß er erst einmal hier Erfahrung gesammelt hat, Sorgen bereiten, sich als besonders gerechtfertigt erweisen. Hier ist es von entscheidender Bedeutung, was der Kranke sucht, Gesundheit und Erholung oder Zerstreuung und Ablenkung. Alles im Hause dient dem ersten Zweck. So ist alles an Behaglichkeit und Sorgfalt der Betreuung aufgewandt worden, um dem Kranken wirklich Gesundung und Erholung, ein Sammeln seiner Kräfte statt einer Zerstreuung, zu ermöglichen. Die Umstellung zu einer vernünftigen frühen Schlafzeit wird durch die Hausordnung sichergestellt. Der Abgehetzte findet ab 21 Uhr Ruhe im Hause. Keine Versuchung zu gesellschaftlichen Verpflichtungen führt in der Kurzeit zu der damit verbundenen dauernden Belastung, wie Rauchen, Alkohol und Genuß schwerverdaulicher Speisen.

Die Kostformen sind vegetarische Kostformen, während für ständige Kost im häuslichen Behandlungsplan fast in allen Fällen eine vernünftige optimale Kost anempfohlen wird.

Durch eine so erlebte Umstellung, die der Kranke während jeder Kur hier erfährt, wird auch eine sehr verbreitete Hemmung für den Entschluß einer weiteren Reform der Lebensführung überwunden, die irrige Ansicht nämlich, daß vernünftige Lebensführung eine Einengung des Lebensgefühls und der Lebensfreude bedeutet. Das Gegenteil ist der Fall. Mit dem Freiwerden von gesundheitsschädlichen Gewohnheiten wird auch eine Steigerung der Lebensfreude erlebt.

Wie weitgehend allein schon eine solche Regelung der Lebensführung sich als gesundheitsfördernd beweist, sehen wir immer wieder an Rückfragen unserer Kranken, die gerne auch als

ERHOLUNGS-PATIENTEN

ohne Behandlung einmal wieder aufgenommen werden wollen. Für diese Aufgaben steht jetzt die Fasten- und Kurabteilung zur Verfügung. Diese Ferien von den Dauerbelastungen des Alltags werden auch während der Kur schon als ein mächtiger Faktor der Gesundung erlebt.

DIÄTETIK

Die Skala der diätetischen Möglichkeiten ist im Anhang des Prospektes für den Anfragenden im einzelnen dargestellt. Wenn auch in vielen Fällen heute die Aufgabe der Klinik gleichzeitig eine Gewichtsabnahme sein wird, so gehört z. B. die Behandlung krankhafter Magersucht ebenso zu den ständigen Aufgaben der Klinik. Das diätische Register ist nicht nur auf Fasten und Saftkuren eingestellt, sondern enthält auch die Möglichkeit einer gepflegten, normalen, vegetarischen Kost. Ob dieses in der Klinik oder in der Fasten- und Kurabteilung diätetisch zu behandeln ist, darüber entscheiden die Befunde des Kranken. Daß die Zuckerkrankheit und alle anderen Stoffwechselerkrankungen, Rheuma, Herz- und Gefäßerkrankungen durch alle Abstufungen dieser diätischen Möglichkeiten angegangen werden, ist selbstverständlich. Es werden sowohl die Grundsätze von Bircher-Benner bei der Rohkost- und Säftebereitung und bei der vegetarischen Kost berücksichtigt als auch die von Dr. h. c. Ragnar Berg angegebenen besonders alkalischen Kostformen. Auch die Richtlinien des Karlsbader Arztes Dr. F. X. Mayr zur Schonung und Entlastung entzündeter Därme werden beachtet. Immer aber sind es in Klinik und Kurabteilung vegetarische Kostformen, die während der Kurzeit gegeben werden. In dem häuslichen Behandlungsplan des in der Klinik behandelten Patienten werden auf Grund der hier am Einzelfall gesammelten Erfahrungen dem Kranken Anordnungen für eine vernünftig zusammengesetzte Kost mitgegeben. Wo es sich als notwendig erweist, wird während der Kur in der Klinik ein Vitaminersatz auch intravenös zugeführt.

Das tiefere Eindringen in die Kenntnisse vernünftiger Lebensführung wird durch Vorträge des leitenden Arztes und Beratung der Diätküchenleiterin erleichtert.

BEHANDLUNGS- UND UNTERSUCHUNGS-METHODEN

In der beigefügten Anlage zum Prospekt der Klinik findet der Kranke eine eingehende Übersicht über die Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten. Er wird daraus ersehen können, daß die Klinik alle Einrichtungen einer großen Klinik besitzt. Trotz der Nachfrage wird eine weitere Vergrößerung des Hauses abgelehnt, um die Sorgfalt der Betreuung nicht absinken zu lassen. Aus gleichem Grunde mußte der Stab der Mitarbeiter ein besonders qualifizierter sein. Was die Behandlungsmethoden anbelangt, so sei zunächst der Hinweis gestattet, daß nicht einseitig nur nach einem Verfahren behandelt wird. Die große ausgebreitete Skala der verschiedenartigsten Behandlungsverfahren ist das besondere Kennzeichen der Klinik. Neben den bewährten Methoden der Schulmedizin werden in unserer Klinik auch die Heilverfahren der Grenzgebiete mit herangezogen. Der Anfragende, der sich eingehender für diese Möglichkeiten interessiert, findet im Anhang alles Notwendige, sowohl was die Heilverfahren als auch die Untersuchungsmöglichkeiten angeht.

BESONDERE AUSKÜNFTE

Trotz der Ausführlichkeit unseres Prospektes ist es natürlich nicht möglich, jede gewünschte Anfrage über Behandlungs-, Untersuchungsmöglichkeiten und Preise für jeden Einzelfall darzustellen. Der dem Prospekt beigegebene Anhang wird dem Kranken die allermeisten Fragen beantworten. Sollten noch nähere Auskünfte erwünscht sein,
so bitten wir um Rückfrage.

Berchtesgaden, im Juli 1966

 


NEU: www.windstosser-museum.info

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