Zum Tode von Prof.v.Ardenne. 
Nachruf von Dr. Windstosser.doc

 

MANFRED VON ARDENNE im AL T E R VON 90 JAHREN VERSTORBEN

Die Welt hat einen ihrer bedeutendsten Gelehrten, die ganzheitsmedizinische Onkologie einen hervorragenden Protagonisten verloren.

Dr. med. Karl Windstosser

Prof. Manfred von Ardenne (1907 - 1997) war einer der genialsten und vielseitigsten Wissenschaftler, Forscher und Erfinder des 20. Jahrhunderts. Seine Leistungen erstreckten sich von der maßgeblichen Mitwirkung an der Entwicklung der Raketentechnik, des Fernsehens und des Elektronenmikroskops bis zu der weltbekannt gewordenen, hochtechnologisch ausgeklügelten Krebs-Mehrschritt-Therapie (KMT).

Mit 16 Jahren meldete v. Ardenne seine erste Erfindung an, mit 21 sein erstes Patent, dem insgesamt etwa 600 weitere folgten. In diesem Alter richtete der Forscher sein erstes Labor in Berlin-Lichterfelde ein und wurde schon damals zu einer in Fachkreisen bekannten Persönlichkeit. 1945 requirierten ihn die Russen als „Beutewissenschaftler“, für die er ein Isotopen-Trennverfahren zur Herstellung von reinem Uran 235 ausarbeitete. 1955 kehrte

v. Ardenne mit seinem gesamten Labor nach Deutschland zurück, wo er sich der Hochachtung und Förderung durch die DDR-Regierung erfreute, die ihn auch in den Reichs-Forschungsrat und in die DDR-Volkskammer berief, ohne daß er je Mitglied der SED war.

Im Sanatoriumsviertel Dresdens "Der Weiße Hirsch" etablierte sich v. Ardenne mit seiner Forschungs- und Technologiestätte zu immer fruchtbarer werdender Arbeit, für die er schließlich 500 Mitarbeiter beschäftigte. Hier entstand außer vielen anderen Errungenschaften der Elektronen-, Ionen- und Plasmaphysik das geniale Konzept der kombinierten hyperglykämieinduzierten Hyperazidose und sowohl allgemeinen als auch lokalen Kurzwellen-Hyperthermie als neue Waffe gegen die Krebszellen.

Hierüber liegen Hunderte von Publikationen teils von dem Forscher selbst, teils von seinen Mitarbeitern vor und es fanden viele Kongresse in aller Welt hierüber statt, u.a. 1987 - verbunden mit hohen internationalen Ehrungen - gelegentlich des 80. Geburtstages

v. Ardenne's.

Nach der Wiedervereinigung der deutschen Länder entfielen - aus welchen Gründen auch immer die bis dahin reichlich fließenden Fördermittel der DDR-Regierung und das

v. Ardenne'sche Unternehmen mußte verkleinert werden.

Die physikalisch-technische Arbeit wird jetzt in einer eigenen „Von Ardenne Anlagetechnik GmbH“, die medizinische Abteilung in Verbindung mit einer kleinen Privatklinik als „Institut für angewandte medizinische Forschung“ fortgeführt. In diesem Rahmen hat der betagte Forscher noch bis kurz vor seinem Tod an der Verbesserung der KMT (Krebs-Mehrschritt-Therapie) gearbeitet.

 


NEU: www.windstosser-museum.info

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