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Dr. Karl Windstosser zum 90. Geburtstag
von Manfred Kuno - in: Krebsforum 4/96
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Herr Dr. med. Karl Windstosser gilt als einer der "alten Kämpfer" für eine Betrachtungs- und Behandlungsweise der Krebskrankheit. In diesem Jahr 90 Jahre alt geworden, ist er im Rahmen des von ihm gegründeten "Archiv und Beratungsstelle für ganzheitsmedizinische Onkologie" in Bad Salzuflen unermüdlich dabei, gegen den irrigen Weg der zellfixierten Lehronkologie zu Felde zu ziehen.
Nach seinem Medizinstudium und seiner Promotion an der Maximilian-Universität in München kam Karl Windstosser schon früh durch Vorträge und Publikationen Rudolf Steiners mit den Gedanken einer erweiterten Heilkunde in Kontakt, und diese ganzheitlichen Denk- und Handlungsweisen bestimmten denn auch seinen weiteren Weg. Die volontärärztliche Tätigkeit in der Klinik von M. O. Bircher-Benner, in den Naturheilkliniken von K. Ch. Strünckmann und A. Brauchle und später bei O. Buchinger, sowie seine spätere eigenständige Funktion als Klinikleiter der "Landhausklinik für Naturheilverfahren" in Bad Wiessee, ließen Karl Windstosser zu einem immer vehementeren Verfechter der natürlichen und ganzheitlichen Heilweisen werden. Eine zweijährige Zusammenarbeit mit Prof. W. Zabel und Dr. J. Issels als Oberarzt in den onkologischen Kliniken in Rottach-Egern und Berchtesgaden spezifizierten ihn in Richtung einer humanen Onkologie. Im Jahre 1968 gründete er das "Werner Zabel Institut für onkologische Ganzheitstherapie" und leitete es bis 1984. Seitdem widmet er sich vollständig dem"Archiv und Beratungsstelle für ganzheitsmedizinische Onkologie".
Viele Auszeichnungen (Werner-Zabel-Preis 1979 und 1989, Ernst-Krokowski-Preis 1992) und Publikationen ("Summationsdiagnostik auf Karzinom und Präkanzerose", Verl. L Med. Dr. E. Fischer 1974, "Ernährungs-Grundregeln": Eigenverlag 1993, "Polymorphe Symbionten in Blut und Körpergewebe als potentielle Ko-Faktoren des Krebsgeschehens, Semmelweiß Verlag 1995, sowie in Vorbereitung "Die ganzheitsmedizinische Behandlung Krebskranker und Krebsgefährdeter") krönten seinen beruflichen und privaten Lebensweg. Seit zwanzig Jahren leitet er den Krebskongreß auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß es wesentlich das Verdienst auch dieses undogmatischen und humanen Mediziners ist, daß der Begriff der ganzheitlichen Krebstherapie über Jahrzehnte der modernen Hochschulmedizin nicht ins Vergessen geraten ist, sondern im Gegenteil verfestigt und spezifiziert wurde. Wir alle haben ihm in diesem Rahmen sehr viel zu verdanken und es möge mir an dieser Stelle erlaubt sein, Herrn Dr. Windstosser nochmals nachträglich zu seinem 90. zu gratulieren und ihm noch möglichst viele Jahre engagierten und kraftvollen Wirkens zu wünschen.
Manfred D. Kuno
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