von Dr.med. Karl Konrad Windstosser
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III. |
Therapeutischer Teil |
Wir leben in einer Zeit des Umbruches, der sich in allen Bereichen des
menschlichen Daseins vollzieht. Ziel ist die Verbesserung der neuerdings
zum Schlagwort gewordenen "Lebensqualität". Paradoxerweise
ist von einer Auswirkung dieses Um- und Aufbruches auf das kostbarste
Gut unseres Lebens, die Gesundheit, aber vorerst wenig zu verspüren.
Gewiß sind seit einem Jahrhundert die großen Seuchen gebannt, sind
viele Krankheiten heilbar geworden, ist die Hungersnot in den meisten -
nicht allen - Ländern bezwungen. Dafür greifen die durch Zivilisation
und Wohlstand verursachten schleichenden Gesundheitsschäden in
zunehmendem Maß um sich: Die durch Mangelkost bedingte "Mesotrophie",
wie sie Kollath benannte; der Gebissverfall; die Darmträgheit; die
Arteriosklerose; die arthritischen und rheumatischen Leiden; die
Haltungsschäden; die psychonervösen Störungen; das Rauschbedürfnis
und die daraus resultierende Süchtigkeit; die vorzeitigen
Alterserscheinungen; vor allem aber die wachsende Flut der
Geschwulstkrankheiten. Diesen Leiden gegenüber offenbart sich eine
weitgehende Hilflosigkeit der ärztlichen Kunst.
Die gestiegene Lebenserwartung täuscht also eine bessere Gesundheit nur vor. Die Entwicklungsbedürftigkeit unserer vorsorgenden und wiederherstellenden Gesundheitsinstitutionen steht im krassen Gegensatz zum erreichten Niveau unseres äußerlichen Wohlstandes und der technischen Perfektion. Auf die Frage "Wie ist die medizinische Versorgung der deutschen Bevölkerung zu beurteilen?" kommt die im Auftrag der Bundesregierung tätige Heidelberger Studiengruppe für Systemforschung zu der deprimierenden Antwort "Sehr mangelhaft". Obwohl 3 von 4 Patienten glauben, daß sie von ihrem Hausarzt nach den modernsten Erkenntnissen untersucht und behandelt würden, stellt die Studiengruppe fest: "Die Einzelpraxis kann auf dem Gebiet der Diagnose nicht mehr mithalten, da das medizinisch verfügbare diagnostische Instrumentarium einen derart hohen Aufwand erfordert, der über die finanzielle Leistungskraft der Einzelpraxis hinausgeht. Man muß also feststellen, daß die durchschnittliche Privatpraxis weit hinter dem neuesten Stand der Diagnostik herhinkt". Im Bereich der Therapie liegen die Verhältnisse nicht anders. Die meisten Ärzte sind zu Handlangern und Hörigen der Pharmaindustrie geworden. Durch Vertreter und Presse werden sie mit einer ununterbrochenen Propaganda für tausende und immer neue unfehlbare Präparate überschüttet. Zeitraubende Diagnosen oder Therapien werden der Klinik überlassen. Der Begriff der Naturheilung oder der biologischen - naturgesetzlichen - Hilfeleistung ist nahezu völlig abhanden gekommen. Angesichts des überfüllten Wartezimmers hat kein Praktiker mehr Zeit, sich Gedanken über die von ihm routinemässig verordneten Mittel zu machen oder gar echte, individuelle Therapie zu betreiben. Zwangsläufige Folge dieser Entwicklung ist ein zwar einträglicher, aber alle Beteiligten unbefriedigend lassender medizinischer Ramschbetrieb, ein gänzlich entpersönlichtes Arzt-Patient-Verhältnis und ein auf der gleichen Ebene liegendes, immer detaillierter werdendes Spezialistentum mit seinem verhängnisvollen Organ- und Ersatzteildenken. Heilkunst wurde zur wissenschaftlich bemäntelten Symptomendeckerei, die allzu oft mehr oder weniger verhängnisvolle Therapieschäden hinterlässt. All diese Mißstände werden gebilligt und gefördert durch das öffentliche Gesundheitswesen, die ärztliche Standesorganisation, die Hochschulmedizin, die pharmazeutisch-chemische Großindustrie, vor allem aber durch das sich sozial gebärdende, in Wirklichkeit durch und durch unsoziale, die Ärzte und die Kranken in gleicher Weise betrügende Krankenkassen- und Versicherungswesen. Die Ganzheitsmedizin mit dem von ihren verschiedenen Disziplinen gemeinsam verfolgten Ziel der Regulation und Regeneration gesundheitlicher Defekte oder Störungen durch körpereigene Leistung gewinnt unter diesen Umständen mehr und mehr an Bedeutung für die echte Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit. Trotzdem - oder gerade deshalb - wird sie von den Mächten des Materialismus in zunehmendem Maß angegriffen. Der mit allen erdenklichen Mitteln geführte und noch keineswegs zu unseren Gunsten entschiedene Kampf gegen die biologischen Medikamente ist nur ein Teil dieser unerbittlichen, im eigentlichen Sinn weltanschaulichen Auseinandersetzung. Angesichts dieser kritischen Situation halte ich es für notwendig, Schwerpunkte zur Realisierung ganzheitsmedizinischer Heilverfahren zu schaffen, an denen sich Ärzte und Fachärzte mit biologischer Auffassung des Krankheitsgeschehens zu einer Praxisgemeinschaft oder Gemeinschaftspraxis zusammenfinden, wie sie in wachsender Zahl bereits von schulmedizinischen Ärzten betrieben wird. Ebenso wichtig erscheint mir jedoch die Schaffung klinischer Behandlungsstätten, in denen diese Behandlungsmethoden auch bettlägerigen und schwerkranken Patienten zugute kommen können. Auch hier müsste sich gegenüber den bisherigen Formen und Gepflogenheiten ein einschneidender Wandel anbahnen. Das ARD-Programm brachte am 7.5.73 und am 27.2.74 Berichte über die Gemeinnützige Gemeinschaftsklinik in Herdecke, in der solche Vorstellungen zum erstenmal verwirklicht wurden. Der Versuch ist gelungen, eine Erweiterung der Klinik auf die doppelte Bettenzahl steht bevor. Personelle Schwierigkeiten oder Engpässe sind dort weitgehend unbekannt. Es ist nicht einzusehen, warum weitere Krankenhäuser dieses Typs von gleichgesinnten Ärztegruppen nicht an vielen anderen Stellen der Bundesrepublik ins Leben gerufen werden sollten. Dr. E. Fromm, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, und Dr. K. Jeute, Geschäftsführer des Verbandes leitender Krankenhausärzte, und andere haben sich in den Nummern 16, 29 und 40 des Deutschen Ärzteblattes 1973 über erstrebenswerte neue Planungen im Gesundheitswesen geäußert, die sich den von biologisch-ärztlicher Seite vertretenen Ideen ebenfalls weitgehend nähern. Auf dem Ärztetag 1973 in München wurde von Dr. Doering, Vorstand des kassenärztlichen Vereins Hamburg, der Antrag gestellt, dass neue Formen ärztlicher Kollektivarbeit, auch die der Gemeinschaftspraxis und -klinik, von den KVen finanziell zu fördern seien. Den überall aufschiessenden Mammutkliniken und "Krankensilos" wird hier die Konzeption der "Praxisklinik" gegenübergestellt. Sie soll von einem Team freipraktizierender Ärzte betreut werden, die in ihr ausserdem ihre ambulante Tätigkeit ausüben. Eine solche neuartige Form der gleichzeitigen Praxis- und Klinikgemeinschaft setzt innerhalb des Ärztekollegiums allerdings ein Optimum an therapeutischer Übereinstimmung voraus, gleichzeitig einen Verzicht auf die bisher übliche hierarchische Rangordnung, wie dies auch in Herdecke realisiert ist. Damit könnte eine Reihe von Nachteilen des üblichen Krankenhauswesens ausgeschaltet werden. Die ärztliche Tätigkeit wäre frei von Dogma und Bevormundung. Diagnostische und therapeutische Einzelheiten und Ergebnisse würden in kollegialer Übereinkunft und nach neuesten Erfahrungen gewonnen und wären nicht mehr der Willkür des Chefarztes überlassen. Der bettlägerige Patient verbleibt in der Hand seines behandelnden Arztes. Die einmal eingeschlagene Therapieform braucht durch das Stationärwerden des Kranken nicht unterbrochen zu werden. Untersuchungsergebnisse und sonstige Daten des Krankheitsverlaufes stehen ohne Zeitverlust und kostspielige Wiederholungsverfahren sowohl für die stationäre wie ambulante Behandlung zur Verfügung. Es könnte eine solche Klinik als Modell für weitere Planungen und Gründungen in dieser Richtung dienen. Denn zweifellos wird das Überhandnehmen des lokalpathologisch fixierten Spezialistentums und seelenlosen Computer-Unwesens einen immer größer werdenden Bedarf an ambulanter und stationärer Ganzheitsmedizin nach sich ziehen. Damit zusammenhängend könnte eine solche Klinik auch eine Schulungsstätte für den ärztlichen Nachwuchs werden, dem auf der Hochschule das wichtigste Handwerkszeug für die Erfüllung der eigentlichen ärztlichen Aufgaben nicht mitgegeben wird. Es könnte sich dort außerdem eine Zentrale der Begegnung und des Erfahrungsaustausches entwickeln, eine Stätte regelmäßiger Seminare oder Tagungen, soweit dies den klinisch-poliklinischen Betrieb nicht stört und die Mitarbeiter nicht unzumutbar belastet. Hier ist insbesondere an die Verbreitung bewährter Naturheilverfahren wie Homöopathie, Physiotherapie, Vollwerternährung, Akupunktur etc. gedacht, ferner an intensivste Aufklärung von Patienten und Ärzten über die ganzheitsmedizinische Tumorprophylaxe und -therapie, der innerhalb eines solchen klinischen Rahmens ohnehin ein breiter Raum eingeräumt werden müsste. Selbst die Hochschulmedizin kommt allmählich zur Erkenntnis, dass mit Stahl und Strahl auf konventionellem Weg - so wichtig diese Massnahmen im einzelnen Fall sein mögen - generell keine weitere Besserung der heute vorliegenden Erfolgsquote zu erzielen ist. Auf allen Kongressen, in allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen offenbart sich diese Bankerotterklärung. Auch hier bietet sich die bisher von wenigen Aussenseitern praktizierte ganzheitsmedizinische, prä- und postoperativ einzusetzende Therapie der Krebskranken und Krebsgefährdeten als Ausweg an. Sie wird von der orthodoxen Medizin leider immer noch als Scharlatanerie, als das "Geschäft mit der Angst" diffamiert. Tatsächlich vermag sie bei rechtzeitiger Anwendung und konsequenter Durchführung die Zahl der Rezidive oder der Metastasierung um mindestens die Hälfte zu reduzieren, vielen Geschwulstkranken das Leben um eine lebenswerte Spanne zu verlängern und in einem gewissen Prozentsatz ein noch aktives Krebsgeschehen zum Stillstand oder auch zur Rückbildung zu bringen. Dafür sprechen die von mir zu bezeugenden Erfolge der jetzt leider geschlossenen Kliniken von Prof. Dr. Zabel und Dr. Issels; dafür bürge ich durch meine eigene Erfahrung an etwa 1000 Tumorpatienten, die ich seit 1968 in dem von mir gegründeten Institut hier behandelt habe. Eine für diese Aufgabe eingerichtete Klinik bzw. klinische Abteilung könnte beispielhaft werden für eine echte, umfassende Krebs-Vor- und Nachsorge und diese auch laufend einer größeren Zahl ambulanter Patienten angedeihen lassen. Denn in den bereits bestehenden sog. Nachkurheimen wird in dieser Hinsicht noch viel zu wenig getan. Es fehlt dort weitgehend an der ärztlichen Führung und Aufklärung der Patienten. Die Ernährung in den meisten dieser Häuser kann man allenfalls als "gut bürgerlich", aber keinesfalls als Heilkost bezeichnen, die nicht nur seitens der biologischen Medizin seit Jahrzehnten gefordert wird, sondern für die neuerdings auch von Schulmedizinern gewisse Mindestforderungen aufgestellt wurden (vgl. die von der Bayrischen Krebsgesellschaft herausgegebene Broschüre "Anleitung für eine stoffwechselaktive Kost" von Prof. Dr. Ries, Leiter der Strahlenabteilung der Universitäts-Frauenklinik in München). Es gibt Patienten, die nach Kuren in solchen Häusern immer noch rauchen oder trinken, den Mund voll beherdeter Zähne haben oder unter Darmträgheit leiden. Sie haben einen angenehmen, bezahlten Urlaub verbracht, aber keine Aufklärung über das Wesen ihrer Erkrankung erhalten, keine Umstimmung ihrer nach wie vor bestehenden Krebsdisposition erfahren. Schon die Bezeichnung "Nachkurheim" halte ich unter diesen Umständen für falsch, weil damit vom Patienten und vom Arzt der Begriff des Nebensächlichen, Beiläufigen, Akzidentellen verbunden wird, während - wie wir heute wissen - postoperativ noch über Jahre eine echte Geschwulstbereitschaft und damit auch die Notwendigkeit einer systematischen Intensivtherapie in ihren graduellen und individuellen Abstufungen besteht (vgl. die in Bd.22 und 23 der Schriftenreihe des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren "Krebs in der Praxis" enthaltenen Aufsätze, Medizinisch-Literarische Verlagsgesellschaft, Uelzen, sowie die sich ausschliesslich mit diesem Thema befassende Zeitschrift "Krebsgeschehen", Verlag für Medizin Dr. Fischer, Heidelberg). Die Chance, eine solche Gemeinschaftsklinik mit Hilfe einer Gruppe von progressiven, biologisch denkenden und praktizierenden Ärzten in einem sich anbietenden, hierfür geeigneten Objekt zu schaffen, sollte meines Erachtens nach unbedingt wahrgenommen werden. Ich bin bereit, Gespräche mit den für das Projekt bereits gewonnenen oder an einer Mitarbeit interessierten Kolleginnen und Kollegen aufzunehmen und mich um den Aufbau der ärztlichen Organisation zu bemühen. Wichtigste Voraussetzung ist allerdings die absolut sichere finanzielle Grundlage des Ganzen, auf der ja auch die ärztlichen und übrigen Mitarbeiter ihre berufliche, persönliche und familiäre Existenz aufbauen müssen,
Planerische Details: Die Erstellung, Organisation und Inbetriebnahme einer Klinik, die der ganzheitsmedizinischen Diagnostik und Therapie dienen soll, setzt die Erfüllung einer Reihe von Bedingungen voraus, die im üblichen Krankenhauswesen entweder unbekannt sind oder ignoriert werden. Einige dieser Punkte seien hier - ohne Anspruch auf Vollzähligkeit - wahllos dargelegt. Der Bau sollte grundsätzlich in klimatischer, geographischer und baubiologischer Hinsicht allen heute bekannten gesundheitlichen Forderungen optimal entsprechen. Bevorzugte Meereshöhe wäre 600 - 800 m. Schutz gegen Nord-Ost-Wind, offen gegen Süd-Westen. Unbedingt zu fordern ist Freiheit bzw. Vermeidung geopathischer Zonen, mindestens in den Gebäudeteilen, die laufend bewohnt werden, bei bestehenden Objekten Ausschaltung dieser pathogenen Faktoren nach exakter Rutenuntersuchung durch fachlich einwandfreie Schutzmaßnahmen. Erwünscht ist Erstellung des Baukörpers in Ziegelbauweise unter weitgehender Vermeidung bzw. Einschränkung von Beton und Armierung, Für Deckenkonstruktionen gibt es jetzt ebenfalls Träger aus Ziegelsplitt. Horizontale und vertikale Atmung der Räume und auch des Dachstuhles muß trotz Gewährleistung optimaler Schall- und Wärmeiselierung sichergestellt sein. Dichtschließende Fenster und Türen können dennoch Verwendung finden. Zu bevorzugen ist auch für den Innenausbau Ziegel, Holz und Naturstein. Wegen der Gefahr permanenter Aufladung der Räume und ihrer Bewohner dürfen keinesfalls plastikhaltige, isolierende Fußbodenbeläge (Mipolam etc.), ähnliche Wandanstriche oder -verkleidungen sowie Kunstfaserteppiche verwendet werden. Die elektrischen Leitungen sind zur Vermeidung von Wechselstromfeldern in (geerdeten) Metallrohren zu verlegen. Neonleuchten sollten als besonders intensive Erzeuger solcher Impulse wenigstens in Wohn- und Arbeitsräumen vermieden werden. Die Wasserversorgung hat über eine Filteranlage zu erfolgen, die absolut demineralisiertes Wasser liefert. Für die Gestaltung der Krankenzimmer sind eigene, raumsparende Vorschläge vorhanden (18 - 20 qm). Die Vorräume enthalten auf der einen Seite WC und Bidet, auf der anderen Seite die Duschkabine. In einer Trennwand mit Tür öffnen sich Schrank und Waschkabinett gegen den Schlafraum zu. Dieser enthält außer dem Bett einen Mehrzwecktisch (Esstisch, Schreibtisch, Toilettetisch), Stuhl, Sessel, Kommode und ein Klappbett für den Fall, daß die Anwesenheit einer Pflegeperson oder eines Angehörigen erforderlich werden sollte. Für die Möblierung der Krankenzimmer wird nach besonderen Gesichtspunkten oberflächenbehandeltes Massivholz unter weitgehender Vermeidung von Sperrholz und Metall verwendet, auch für die Betten, die in Nord-Südrichtung stehen sollten. Federkernmatratzen haben aus den gleichen Gründen auszuschalten, statt dessen liegt der Patient auf natürlichem Latex (Dunlopillo, keine Viskose!), darunter unnachgiebiger Holzrost, über der Matratze Einlage aus Schurwolle. Eine Bielefelder Firma stellt neuerdings Matratzen aus Stroh und Latex her, die so preiswert sind, daß man sie nach Verlust ihrer Elastizität verbrennt und durch neue ersetzt. Jedes Zimmer sollte einen so breiten Balkon haben, daß das Bett herausgerollt werden kann oder mindestens ein Liegestuhl bequem Platz findet. Die Fensteröffnung muß vollkommen verdunkelt werden können. Anlage und Größenordnung des Hauses muß so kalkuliert sein, daß es einschließlich aller Aufenthalts-, Wirtschafts-, Behandlungs- und Nebenräume im Idealfall von 50 auf 100 Betten reibungslos erweiterungsfähig ist. Da bis auf einige wenige Doppelzimmer (höchstens 10 % der Gesamt-Bettenzahl) ausschließlich Einzelzimmer vorgesehen sind (bes. bei Krebskranken ist dies eine unbedingte Voraussetzung), und diese einheitlich ausgestattet werden, gibt es in einer solchen Klinik keine Klassenfrage. Normalerweise entspricht die Zahl der ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeiter etwa 50 - 60% der Patientenzahl. Im Fall der Intensivpflege überwiegend Bettlägeriger, einer sehr umfangreichen Physiotherapie oder eines zusätzlichen Ambulanzbetriebes kann dieser Prozentsatz auf 80 - 90% der stationären Patienten steigen. Wohnräume für Mitarbeiter sind in diesem Umfang vorzusehen. Ihre Qualität und Ausstattung darf der der Patientenzimmer in nichts nachstehen. 20 - 25 Betten bilden eine Station, die zu enthalten hat: Arztzimmer, Stationszimmer, Stationsküche, Abstellraum. Das der Belegungsspitze entsprechende Raumprogramm müßte im Speziellen enthalten: Eine geräumige Therapieabteilung mit 2 subaqualen Darmbädern, 2 dreiseitig freistehenden Badewannen, 2 Massageliegen, 2 Kneippguß-Stellen, 4 - 5 Liegekabinen, 1 Raum mit Nebenraum für besondere Bestrahlungen, 1 Raum für die Eichothermbehandlung, 1 Op-Raum mit Vorbereitungsraum, 1 zahnärztlichen Behandlungsraum mit anschließender Technik, 1 größeren Raum mit Nebenraum für die (evtl.spätere) Röntgenanlage, 3 - 4 weitere Räume für die ambulante Praxis. Das Schwimmbad sollte mit den Therapieräumen in Verbindung stehen, könnte jedoch ganz oder teilweise außerhalb des Baukörpers liegen. Eine zu öffnende Decke wäre in diesem Fall möglich. Eine Sauna ist erwünscht, aber nicht unbedingt erforderlich. Sie könnte später außerhalb der Klinik in einem gesonderten Blockhaus eingerichtet werden. 2 Räume für Labor, 2 Räume für die Apotheke. Küche und Vorratsräume müßten der besonderen Erfordernis einer generellen hochwertigen Vollwertkost entsprechen. Der hohe Anteil an Obst, Rohkost und Rohsäften einer solchen macht es nötig, der „kalten Küche" mindestens den gleichen Umfang zu geben wie der „warmen Küche". Die Herde, Koch- und Bratstellen können hinter den üblichen Dimensionen zurückbleiben, die Vorrats-, Kühl- und Tiefkühlmöglichkeiten sind dementsprechend zu bevorzugen. Ideal wäre die - wenigstens teilweise - Versorgung der Anstalt mit Produkten aus eigenem biologischem Anbau oder aus benachbarten, qualitätsverpflichteten Landwirtschaften und Gärtnereien. Im übrigen ist die Belieferung durch Firmen der Reformwarenbranche heute kein Problem mehr. Die für viele Patienten erforderliche Halbstunden- bzw. Stundenkost muß mit Hilfe der Stationsküchen möglich sein und darf die Hauptküche nicht belasten. Diese gibt auch keine Einzelportionen aus, sondern liefert das Essen in thermostabilen Transportwagen. Vorteile: Quantitativ und qualitativ individuellere Verteilung auf den Stationen; zurückgehende Reste können wieder verwendet werden. Zweckmäßig wäre ein in der Nähe der Küche befindliches Steh-Büffet für kleine Zwischenmahlzeiten der Mitarbeiter. Erforderlich sind noch: Fernsehraum für etwa 50 % der Patienten; ein Vortragsraum, fassend mindestens die Gesamtzahl der Patienten; eine nur den Ärzten zur Verfügung stehende Bücherei, in der auch die betriebsinternen Konferenzen stattfinden können. DR. K. WINDSTOSSER |
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NEU: www.windstosser-museum.info
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