von Dr.med. Karl Konrad Windstosser
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III. |
Therapeutischer Teil |
Auch die Getränke bedürfen eines Hinweises. Unter diesen ist Wasser
immer noch das natürlichste und beste. Allerdings sind sehr hartes,
also kalkreiches Wasser und alle Mineralwässer (die sich als solche nur
bezeichnen dürfen, wenn sie mindestens 1 g feste Substanz im Liter
enthalten) nicht unbedingt in jedem Fall zu empfehlen und zwar gerade
ihres Mineralsalzreichtums wegen. Die Untersuchungen des französischen
Physiologen VINCENT (in Deutschland fortgesetzt durch MORELL, VON KAPFF,
WINDSTOSSER u.a.) ergaben, daß das Blut chronisch Kranker, insbesondere
Krebskranker, eine der Krankheitsschwere proportionale
Übermineralisation aufweit, nachweisbar durch die Messung des
spezifischen Widerstandes gegen durchströmenden elektrischen Strom.
Durch den Gebrauch mineralarmen Wassers wird die Ausscheidung
überhöhter Mineralsalze, etwa Kalzium und Natrium, begünstigt und
deren Verhältnis zu den lebenswichtigen Salzen wie Kalium und Magnesium
normalisiert. Mineralwässer sind also nicht in jedem Fall Heilwässer,
wie es die Propaganda gern behauptet. Für Kranke und Gesunde ohne
Einschränkung empfehlenswert sind alle naturreinen mineralarmen Quellen
mit starkem Lösungs- und Ausscheidungsvermögen, "osmotischem
Sog", wie man wissenschaftlich sagt. Das sind die in Deutschland
leider seltenen weichen Leitungswässer (ohne Chlor, das wieder andere
gesundheitliche Nachteile hat, die Haderheck-Quelle aus Königstein
(teuer, aber estklassig), das Eau de Volvic aus dem (kalkarmen)
Zentralmassiv in Frankreich (in den meisten Reformhäusern, Apotheken
und Drogerien erhältlich, preiswert, mit oder ohne Kohlensäure) sowie
das Eau de Spa (belgischen Ursprungs, nur in Einweg-Plastikflaschen,
daher derzeit nicht überall erhältlich, extrem mineralarm und sehr
preiswert). Diese natürlichen und reinen Quellwässer sollten auch in
der Küche verwendet werden.
Weitere relativ natürliche Getränke sind alle nicht zusätzlich gezuckerten Obst- und Gemüsesäfte, besonders wenn diese im Haushalt frisch hergestellt werden. Durch vermehrten Rohkost- und Obst-Verzehr sollte sich das Trinken dieser Säfte jedoch erübrigen. Eine Aus-nahme davon bilden die aus therapeutischen Gründen nützlichen "Multivitaminsäfte“ (Vitamin C !), die Säfte aus Möhren und Karotten (Carotin = Provitamin A !) und aus Roten Beten (sauerstoff-vermittelnde Farbstoffe !). Der Flüssigkeitsbedarf ist individuell sehr verschieden. Die früher und noch heute mitunter empfohlenen 2 Liter pro Tag und mehr dürfen nicht verallgemeinert werden. Für manche Menschen mit sparsamem Wasserhaushalt und für die Wirksamkeit mancher Medikamente durch maximale Konzentration im Blut sind sogar oft äußerst geringe Flüssigkeitsmengen zweckmäßig, doch muß sich dies auch nach den Ausscheidungsverhältnissen und dem Harnbefund richten. Milch wird im gesamten Naturreich nur vom Neugeborenen bis zu einem bestimmten Alter benötigt und getrunken. Es ist eine äußerst sonderbare und eigentlich naturwidrige Gewohnheit, daß der Mensch diese Nahrung noch im Erwachsenenalter zu sich nimmt. Abge-sehen vom Gebot der Eiweißeinschränkung (siehe oben) liegen wissenschaftlich und erfahrungsgemäß untermauerte Gründe vor, die den Milchgenuß gerade für den Krebsge-fährdeten als nicht empfehlenswert erscheinen lassen. Der Physiologe BUNGE wies nach, daß Milch - abgesehen von anderen spezieseigentümlichen Eigenschaften - eine für jede Säuge-tierart spezifische wachstumssteigernde Wirkung besitzt. Diese geht vom Milcheiweiß aus, denn dessen Menge steht im direkten Verhältnis zur Verdoppelung des Körpergewichtes beim Neugeborenen. Die menschliche Muttermilch weist unter allen anderen Milcharten mit 1,5% den geringsten Eiweißgehalt auf, dem menschliche Säugling verdoppelt sein Körpergewicht in rund 180 Tagen, langsamer als alle anderen Säugetiere, deren Milch ein Mehrfaches dieser Eiweißkonzentration aufweist. Es bleibt zu überlegen, ob man einem Tumorträger oder auch Krebsgefährdeten solche Wachstumsimpulse in der täglichen Nahrung sozusagen unbegrenzt anbieten darf, zumal gerade Milch durch die im Reformhaus erhältliche Sojamilch ("Sojadrink" Nuxo oder De-Vau-Ge, aber nur die zuckerfreie Sorte, oder als "Soja-Milch-pulver") vollwertig ersetzen läßt. Es können jedoch unter Beachtung der maximalen Eiweiß- und Fettmengen auch kleinere Quantitäten milchsaurer Molkereiprodukte verzehrt werden (Sanoghurt, Kefir, Langmilch, Sauermilch, Buttermilch, Quark und salzarme Käsesorten), weil bei diesen die wachstumssteigernde Eigenschaft durch den bakteriell-enzymatischen Säuerungsprozeß beseitigt ist. Die Milch wird dadurch gewissermaßen "verpflanzlicht“ und physiologisch bekömmlicher. Nebenbei sei bemerkt, daß viele Kinder und Erwachsene eine angeborene oder erworbene Überempfindlichkeit gegen artfremde Milch haben, bei denen diese dann Allergien der verschiedensten Form auslösen kann. In solchen Fällen ist jede Therapie erfolglos, so lange nicht Milch und Milohprodukte, unter Umständen auch Fleisch, Fisch und Ei aus der täglichen Nahrung vollständig verschwinden. Ein gesundheitsbewußter Mensch wird selbstverständlich auch Bier, Wein und Bohnenkaffee nicht zur Deckung seines täglichen Flüssigkeitsbedarfes verwenden. Die Alkoholika führen auch in kleineren Mengen bei regelmäßigem Genuß zu symptomarmen Leberschäden und - wie alle isolierten Kohlenhydrate - zu Vitamin B-Mangel. Bohnenkaffee hat neben anderen gesundheitlichen Nachteilen die Eigenschaft, die Wirkung homöopathischer Medikamente zu beeinträchtigen oder gänzlich aufzuheben, worauf schon HAHNEMANN hingewiesen hat. |
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