von Dr.med. Karl Konrad Windstosser
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III. |
Therapeutischer Teil |
Die Wohnung des Menschen ist nach der Haut (12.0.) und der
Kleidung (12.2.) gewissermaßen seine "dritte Haut", sein
"Gehäuse“, das ihn umgebende Mikroklima, in dem er sich
"zuhause“ fühlt, lebt und stirbt. Dieser Wohnraum sollte ihn
aber nicht hermetisch abschließen, sondern über seine
Dreidimensionalität mit der Umwelt, der Atmosphäre, dem Kosmos in
Verbindung bleiben lassen, dessen Teil der Mensch unter freiem Himmel
noch unmittelbar ist. Damit erweitert sich die Bedeutung und Aufgabe der
Wohnung und des Hauses über die reine Schutzfunktion hinaus für das
Leben und Gedeihen der Bewohner.
Die während der Nachkriegs-Jahrzehnte vernachlässigte oder vergessene Bau-Qualität hat mit den Begriffen "Bio-Bauen" und "Bio-Wohnen" der Gegenwart eine begrüßenswerte Wandlung erfahren. Gestaltete der Mensch seine Behausung und seinen Wohnbereich bisher nach Gesichtspunkten der familiären oder beruflichen Erfordernisse, der finanziellen Möglichkeiten, des Geschmacks oder der Mode, so mußte er allmählich erkennen, daß die so geformte (oder verformte) Wohnwelt mit der Zeit umgekehrt ihn als den Bewohner formt (oder verformt), sein physisches und psychisches Leben positiv oder negativ beeinflußt. Die daran beteiligten Faktoren manifestieren sich vorwiegend subjektiv als Wohlbefinden oder Unbehagen, Gesundheit oder Krankheit, sie sind aber größtenteils unseren heutigen physikalischen und bioenergetischen Meß- und Nachweismethoden zugängig. Gesundes Wohnen setzt - obgleich heute vergessen, erschwert oder unmöglich - schon diesbezügliche Überlegungen über die zu wählenden geohraphischen und klimatischen Bedingungen voraus. Hier bereits fällt die Entscheidung für oder gegen die wohnungsbedingte Gesundheit und Leistungsfähigkeit, unter Umständen bis ins hohe Alter. Gewisse Richtlinien sind in dieser Hinsicht den Konstitutionslehren in den eben erwähnten Abschnitten zu entnehmen. Die beiden Naturelle des Menschen bedingen im Idealfall individuell angepaßte Lebensräume, Wohn- und Ernährungsformen, doch können diese unter den heutigen existentiellen und beruflichen Bedingungen nur noch in den seltensten Fällen frei gewählt, gefunden und lebenslänglich beibehalten werden. Für die verschiedenen Naturelle gleichwohl gemeinsam geltende Regeln sind jedoch von grundsätzlicher Bedeutung und insofern maßgebend auch für die Entstehung und Behandlung der Geschwulsterkrankungen. Es gibt eine Reihe von Qualitätsmerkmalen für eine gesunde oder krankmachende Wohnung. Frühere Generationen hatten nicht nur ein besseres Gespür für Standort, Proportion und Baustoff, es standen ihnen überhaupt nur die natürlichen Materialien Stroh, Holz, Ziegel, Lehm und Stein zur Verfügung. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird Zement in seiner heutigen Zusammensetzung für den Hausbau verwendet. Er entsteht durch das Zusammenschmelzen von Kalkgestein mit silikathaltigen Erden. Dabei kommen Temperaturen zur Anwendung, die das Doppelte der Brenntemperatur von Lehm zu Ziegel, von Kalk zu Brennkalk erreichen. Dadurch wird sogar das molekular gebundene Kristallwasser ausgetrieben und das molekulare Gefüge der verwendeten Ausgangsmaterie verändert. Als Produkt verbleibt die amorphe chemische Substanz Zement. Der mit Wasser angerührte Beton ist kompakt, undurchlässig, strukturlos, "leblos". Alle Eigenschaften und Voraussetzungen des natürlichen, "lebendigen" Baustoffes sind endgültig zerstört. Betonierte Mauern halten zwar alle atmosphärischen Einflüsse ab, aber auch solche vitalitätsfördernder Art. Innerhalb solcher Wände, Decken und Böden herrscht eine "Null-Atmosphäre", d.h. es fehlen hier die sich im natürlichen Wechselspiel ausgleichenden elektrischen Ladungen und Entladungen der Außenwelt. Durch Beton wird der Mensch von allen biologischen Spannungs- und Entspannungspotentialen hermetisch isoliert. Die elektrisch leitenden Wände bilden einen Faradeischen Käfig. Der Effekt wird noch verschlimmert, wenn durch künstliche "Klimatisierung" die spontane Luftzirkulation durch Fenster- und Türspalten entfällt. Dann ist oft jahrelang nicht einmal dem unangenehmen Betongeruch beizukommen. Durch Ziegel, Holz und Stroh kann das Haus atmen, es bleibt ein lebender Organismus. Auch der Mensch kann in ihm atmen, nicht nur existieren. Des weiteren ist in Betonbauten die relative Trockenheit der Luft als wichtige Voraussetzung behaglichen Wohnens in Frage gestellt. Solche Wände fühlen sich immer kalt und feucht an, auch wenn die Bewohner versuchen, dies unter Aufwand von viel Wärmeenergie auszugleichen. Die Schimmelbildung wird begünstigt und rheumatische Erkrankungen sind in solchen Häusern die Regel. In der Landwirtschaft verwendet man zum Bau von Ställen schon lange keinen Beton mehr, weil die Tiere in diesen schlecht gedeihen und zu Krankheiten neigen. Allen Bewohnern von Betonbauten ist auch deven Hellhörigkeit bzw. schlechte Schallisolierung bekannt. Durch kostspielige, das Raumklima u.U. weiter verschlechternde Schall- und Wärmedämmung können diese Nachteile nicht immer befriedigend abgestellt werden. Die Bautechnik versucht, dem Bau- und Mauerschaden mit immer neuen Isolierungen beizukommen. Auf den Baumärkten und Biobau-Sonderausstellungen werden zahlose Materialien für diesen Zweck angeboten, Anstriche, Beläge, Platten, darunter auch solche in gesundheitlich unbedenklicher Qualität. Durch viele dieser Maßnahmen wird allerdings die Wohn- und Schlafraumatmosphäre wieder in anderer Weise verschlechtert. Der Baubiologe und Rutenforscher Prof. SCHNEIDER sah sich in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift WOHNUNG + GESUNDHEIT (Fachzeitschrift für ökologisches Bauen und Leben) zu folgender Feststellung veranlaßt: "Etwa 90% der heute üblichen synthetischen Dämmstoffe sind ökologisch und toxikologisch von der Produktion bis zur Entstehung äußerst bedenklich." Hinzu kommt ein sich wirtschaftlich ungünstig auswirkender Faktor: Der Betonbau verschlingt durch hohen Bedarf an Armierung etwa 20% der gesamten Stahlproduktion. Infolge des Ausfalles der Wiederverwendung ist dieser Rohstoffverbrauch kostspielig und unrentabel. Außer den streßverdächtigen Eigenschaften des Wohnraums verursacht Eisenbeton eine Deformierung des natürlichen Magnetfeldes, das für alle Lebewesen ein wichtiger biologischer Ordnungsfaktor ist. Zugvögel orientieren sich an den magnetischen Kraftlinien. Brieftauben können sich in magnetischen Kraftfeldern der Überlandleitungen verirren. Tiere liegen gern in Nord-Südrichtung. Auch manche Menschen schlafen in dieser Lage am besten. In den Wänden, Decken und Böden aus Eisenbeton verdichtet sich der Magnetismus. In den davon umgebenen Wohnungen besteht also ein abgeschwächtes Magnetfeld, u.U. ein "magnetisches Vakuum", in dem sich die von den Wechselstromleitungen ausgehenden oszillierenden Magnetfelder umso stärker auswirken können. Umgekehrt verursachen eiserne Bettgestelle, Federroste und Federkernmatratzen eine Verdichtung des natürlichen Magnetfeldes.Solche Schlafstellen sind also auch ungünstig. Der Mensch ist selbst ein magnetisches System, weil jedes seiner Milliarden Atome auf Grund seiner Kernspin-Rotation einen polarisierten Mikrokosmos darstellt. Jede Änderung des umgebenden Magnetismus stört die magnetische Kernspin-Ordnung. "Orthomolekularität" bedeutet, daß diese Ordnung nicht nur in uns, sondern in allem, was uns umgibt, uns beeinflußt, uns ernährt, uns heilt, intakt ist. Im Wohnbereich betrifft dies die statischen und die oszillierenden Magnetfelder. Von der Erhaltung bzw. Wiederherstellung körpereigener Kernspin-Ordnung hängt Gesundheit und Lebensfähigkeit ab. Die noch in ihrer Entwicklung begriffene Kernspin-Tomographie hat sich zur Aufgabe gestellt, aus der örtlichen Kumulation solcher Störungen frühdiagnostische Schlüsse zu ziehen. Es ist erfreulich, daß sich die "naturwissenschaftliche“ Medizin nach jahrhundertelanger Verhaftung im organpathologischen Bereich allmählich doch in Richtung bioenergetischer Erkenntnisse bewegt. Schon die Entdeckung der Aktionsströme des Herzens und des Gehirnes waren erste Schritte dazu. Es ist zu wünschen, daß uns diese Forschungen auch der Eliminierung kernspinordnungs-schädigender Faktoren näherbringt. Die erwähnten elektromagnetischen Wechselstromfelder werden in Eisenbeton besonders gut geleitet und schicken ihre Impulse oft meterweit in den bewohnten Raum. Je nach der Zahl ungeschützt, d.h. unter Verzicht auf geerdete Metallrohre verlegter Leitungen können auf diese Weise ganze Wohnblocks verseucht sein. Man spricht von "Elektro-Smog". Die auf den Menschen einwirkenden Frequenzen können infolge Reflexion oder Interferenz sehr verschieden sein, stören aber auf die Dauer stets die körpereigenen Rhythmen. Im Verlauf konsumierender Krankheiten nimmt die Empfindlichkeit gegen diese Störungen immer mehr zu und behindert in zunehmendem Maß die therapeutische Beeinflußbarkeit. Besonders impulsgefährdet sind die Eigenfrequenzen des Herzens und der Hirnströme. Therapieresistente EKG- und EEG-Anomalien sollten stets an solche Störfelder denken lassen. Als Gegenmaßnahme gibt es verschiedene Möglichkeiten. Während der Nacht dürfen keine Lichtquellen, Radiogeräte, Elektrouhren usw. im Kopfbereich liegen, weil diese auch im ausgeschalteten Zustand solche Felder erzeugen. Besser ist deshalb eine dreipolige Abschaltung der störenden Stromkreise mindestens während der Nacht. Es gibt sogenannte "Netzfreischalter", die auch tagsüber nur die jeweils eingeschalteten Geräte mit Strom versorgen. Auskunft hierüber geben einige im Literaturhinweis aufgeführte Stellen. Mehr von theoretischem Interesse ist die Möglichkeit, bestimmte Stromkreise mit Hilfe von Umwandlern unter Gleichstrom zu setzen. Viele mit Motoren oder Transformatoren ausgerüstete Geräte wie Ölfeuerung, Elektrowerkzeuge, Kühlschrank, elektrische Schreibmaschinen, Neonbeleuchtung, Radio und Fernsehen benötigen jedoch Wechselstrom, würden in diesem Fall also besondere Zuleitungen erforderlich machen. Am elegantesten ist das Problem schon bei der Planung eines Hauses in der Weise zu lösen, daß sämtliche Elektroleitungen in Metallrohren verlegt werden, die geerdet sein müssen. Dann nämlich sind Wechseistromfelder von vorneherein unmöglich. Leider keinen Schutz gibt es gegen die enormen Wechselstromfelder der unter Spannungen von zehn- bis hunderttausenden Volt stehenden Überlandleitungen, die bis zu mehreren hundert Metern weit streuen können, ebensowenig gegen die Felder der Hochvolt-Transformatoren und der Bahn-Oberleitungen. Wer mit eingeschaltetem Empfänger unter diesen durchfährt, hört das unheimliche Prasseln der Frequenzen. Die gigantomanen Architekten der nachkriegsdeutschen Wohn- und Behörden-Silo-Mondlandschaft hatten weder Zeit noch Lust, über humane Behausungen und Arbeitsstätten nachzudenken. Gefragt und bezahlt war - und ist noch heute - Schnelligkeit, Billigkeit, "Funktionalität". Aus kosmetischen Gründen hängte man den Bunkern ein Mäntelchen von Klinkern um oder beschönigte deren Hässlichkeit als "Sichtbeton". Baulöwen und Baubehörden waren sich augenzwinkernd einig. So entstieg Deutschland der Asche als Phönix aus Eisenbeton. Unbehagen über Wohnqualität und Wohngesundheit durfte angesichts astronomischer Zahlen der so geschaffenen Wohnsilos erst gar nicht aufkommen. Allmählich werden aber die Ahnungen, daß Leistungsabfall, schlechter Schlaf, Rheuma, Asthma, Allergie und Schlimmeres, aber auch soziale Vereinsamung und kriminelle Tendenz innerhalb unserer kunststoffbeschichteten vier Betonwände und formalinatmenden Möbel besonders gut gedeihen könnten, von unabhängigen Forschern und Instituten mit Fakten untermauert. Einer bescheidenen Zahl von Personen oder Familien mag es sogar möglich sein, die Konsequenz des "alternativen" Wohnens daraus zu ziehen. Das ändert nichts daran, dass die Hinterlassenschaft einer betonsüchtigen Baumeistergeneration von Millionen darauf angewiesener Bewohner und Benützer noch über viele Generationen hinaus akzeptiert und toleriert werden muß.Diese Menschen sollen aber dann wenigstens wissen, was ihnen - von anderen, größtenteils selbstverschuldeten Ursachen abgesehen – ihre Krankheiten eingetragen hat. |
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NEU: www.windstosser-museum.info
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