von Dr.med. Karl Konrad Windstosser
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III. |
Therapeutischer Teil |
Ist der menschliche Körper in Bewegung, so werden die Muskeln
beansprucht und es entsteht in diesen als Endprodukt der
Zuckerverbrennung Milchsäure. In dieser Milchsäure, von der schon bei
der Darmflora die Rede war, steckt ein ganz wesentlicher Faktor zum
Gesundwerden und Gesundbleiben, besonders für den Krebskranken. Große
Verdienste um das Studium dieser Zusammenhänge machte sich Dr. Kuhl,
Rheine, der auch eine Reihe aufklärender Schriften zu diesem Thema
herausgegeben hat.
Leider ist die Möglichkeit zur Muskelarbeit bei bettlägerigen Patienten gleich Null. Deshalb darf auch nur der Patientg der wirklich nicht aufstehen kann, das Bett hüten. Viel zu liegen lediglich deshalb, weil ein Tumor vorliegt, ist - obwohl man es häufig erlebt - grundfalsch. Bei Schwerkranken ist das wiederholte Aufsetzen im Bett, das gelegentliche Stehen (etwa zur Waschung und Bürstung) oder auch das Auf- und Abgehen im Zimmer gleichzusetzen mit einem Spaziergang, den ein leichter Kranker unternehmen kann. Auch geeignete Bettgymnastik und leichte Massagen sind für solche Bettlägerige geeignet. Bleibt ein solcher Kranker jedoch völlig unbeweglich liegen, so unterbleibt jede Muskeltätigkeit und damit verbundene Milchsäurebildung. Spaziergänge also vormittage und nachmittags, so oft es die übrige Therapie nur gestattet ! Wir können deren Wirkung allmählich steigern, indem wir das zunächst gemächliche Tempo erhöhen oder die Strecken ausdehnen. Vorteilhaft ist es auch, zwischendurch eine Anhöhe zu besteigen und grundsätzlich fröhlich bergauf- und bergab zu gehen, wozu unsere Landschaft ja reichlich Gelegenheit bietet. Selbst bei Herzkranken ist man in jüngster Zeit von der früher üblichen absoluten Schonung abgekommen und erzielt selbst bei Infarktpatienten etc. - nach einer gewissen Ruhepause - durch vorsichtiges Training wesentlich bessere und dauerhaftere Heilungen. Ganz ähnlich müssen wir beim Krebspatienten vorgehen. Wir führen uns also immer wieder vor Augen: Vermehrte Milchsäurebildung ist nötig - erhöhte Sauerstoffzufuhr ist nötig. Beides sind Heilfaktoren in der Krebsbehandlung. Beides können wir - kostenlos - durch Spaziergänge erhalten. Nicht zuletzt sei noch darauf hingewiesen, welche seelische Entspannung und Stärkung uns das Erlebnis der Natur, und zwar bei jeder Witterung und Jahreszeit, zu geben vermag, das Erlebnis all der Gewalten und Schönheiten im Kleinen und im Großen, in denen sich die Allmacht unseres Schöpfers immer wieder offenbart. |
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NEU: www.windstosser-museum.info
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