von Dr.med. Karl Konrad Windstosser
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II. | Allgemeiner und historischer Teil |
Wer Medizin oder ein anderes naturwissenschaftliches Fach studiert, der erlernt eine Fülle von Details und Begriffen, wenig oder nichts jedoch über deren Metaphysik und ebensowenig über deren ganzheitliche Zusammenhänge im Mikro- und Makrokosmos, die wir doch ununterbrochen in uns und in der uns umgebenden Natur erleben. Diese Wissenslücke macht sich besonders in der Medizin verhängnisvoll bemerkbar, deren Aufgabe es ja ist, Störungen dieser Zusammenhänge im menschlichen Organismus ausfindig zu machen und zu beheben. Im Vorwort dieses Abschnitts und an anderen Stellen hat KÖTSCHAU [8] der Bedeutung ganzheitlicher Betrachtung aller biologischen Vorgänge Ausdruck gegeben. Wir haben gelernt, logisch und konsequent zu denken und zu handeln, ermangeln aber der Fähigkeit, das Ganze als Ganzes und Unteilbares zu sehen und zu erleben, vor dem die Menschen früherer Jahrhunderte ganz unbewußt noch Ehrfurcht hatten. Auch das Bewußtsein des Eingebundenseins in die große irdische und kosmische Einheit, in Zeit und Ewigkeit ist uns - trotz der Reste sonntägiger Frömmigkeit weitgehend verlorengegangen. Unser Wissen besteht aus Einzelheiten und Fragmenten, deren Zusammengehörigkeit das "geistige Band" fehlt. Der von GALILEI (1564 - 1642), DESCARTES (1591 - 1650), NEWTON (1643 - 1727) und anderen Forschern der frühen Neuzeit festgelegte Rationalismus wurde zum Selbstverständnis des gesamten Abendlandes. Das damit dogmatisch verbundene lineare "Ursache-Wirkung-Denken" führte dazu, fortan alle Naturvorgänge als "physikalisch", alle Stoffwechselfunktionen als "chemisch" bedingt zu betrachten. Krankheiten sind demnach nichts anderes als "technische Pannen", die lediglich der "Reparatur", der "Eliminierung störender Faktoren", der "Substitution fehlender Substanzen" oder der "Transplantation irreparabler Organe oder Organteile“ bedürfen, nicht anders als bei der Reparatur einer Uhr oder Schreibmaschine. Genau die gleichen Überlegungen liegen den bewundernswerten jüngsten Höhenflügen der Ersatzteilmedizin zugrunde, etwa Organe oder Organteile mittels genetisch gesteuerter Zellkulturen herzustellen oder schwere, therapieresistente Krankheiten durch Manipulation betreffender Stellen der früh-embryonalen Gen-Substanz zu verhindern. Ob diese Zielsetzung und spekulative Überlegung zu echter Hilfe für die leidende, insbesondere die an Krebs leidende Menscheit führen wird, bleibt zu hoffen und abzuwarten. Schon einmal hat - siehe 3.0 - lineare (Kurz-)Sicht und engstirnige Schau dem Fortschritt der gesamten Medizin, vor allem der Onkologie, mehr geschadet als genützt. Es war das von dem Pathologen VIRCHOW um die Mitte des 19. Jahrhunderts erarbeitete und ex kathedra verkündete Dogma der Zellular- und Lokalpathologie, das fortan zur Disqualifikation und Unterdrückung jeglicher ganzheitlich orientierter Forschung, Diagnostik und Therapie führte. Der Krebs ist eben nicht nur "zügelloses Wachstum entarteter Zellen", die es irgendwie auszurotten gilt, sondern grundsätzlich und a priori ein Verlust des seelisch-geistig-leiblichen Gleichgewichts. Er ist also immer eine Erkrankung des ganzen Menschen, nicht nur des davon befallenen Körperteils. Wer diesen Aspekt bei seiner Begegnung mit dem Kranken nicht ständig vor Augen hat und sich bei dessen Behandlung nicht vom Gedanken der wiederherzustellenden "Ordnung und Ganzheit" (BIRCHER-BENNER) leiten läßt, der hat das Gebot der Stunde und die Dringlichkeit einer neuen, grenzerweiternden Krebsheilkunde nicht verstanden. Das VIRCHOWsche Dogma führte zu der zweiten verhängnisvollen Blindheit für ganzheitliche Gesundheit und Krankheit: Dem Spezialistentum. Lineares Denken und Forschen erbrachte zwar hervorragende und bewundernswerte Erkenntnisse und Fortschritte in der Medizin, dieser Partikularismus führt sich jedoch insofern selbst ad absurdum, als er die immer in der Ganzheit vernetzten Ursachen und Zusammenhänge niemals finden, dieses Ziel vielmehr immer stärker verfehlen wird. Die ängstlich gehüteten Grenzen der bereits zahllos gewordenen Spezial- und Subspezialfächer erweisen sich schon heute als mehr oder weniger illusorisch, da sich die diagnostischen und therapeutischen Verfahren laufend überschneiden und ein Fachgebiet ohne das andere gar nicht mehr existieren kann. Außerdem behindert diese Zersplitterung, so notwendig sie in manchen Fällen auch sein mag, den sowohl von lehrmedizinischer als auch ganzheitsmedizinischer Seite lautstark beschworenen Brückenbau zwischen den beiden Fronten deshalb so besonders, weil das Spezialistentum mit dem Ganzheitsprinzip der biologischen Medizin unvereinbar ist. Fachärzte betreiben in noch höherem Maß als Allgemeinmediziner symptomatische Therapie, d.h. Symptomunterdrückung. Diese allgemein übliche, unreflektierte Behandlungsweise hat zu der enormen Kostensteigerung des Gesundheitswesens beigetragen und wird von der Pharmaindustrie lebhaft gefördert. Die gesamte Konzeption, Entwicklung und Herstellung der Präparate ist auf die Symptomatik der Krankheiten ausgerichtet. Der unbedarfte Patient erwartet von seinem Arzt ja nichts anderes, hat aber keine Ahnung, welches Risiko er damit eingeht. Werden Krankheiten in ihren Frühstadien mit Hilfe unschädlicher Mittel vom körpereigenen Heilvermögen rasch und gründlich ausgeheilt, so bedeutet dies grundsätzlich einen gesundheitlichen Gewinn, insbesondere für das Immunsystem. Überaus wichtig ist der ungestörte Verlauf fieberhafter Kinderkrankheiten, weil sich in diesem Alter das komplexe thymusgesteuerte, für das gesamte Leben essentielle Abwehr- und Repairsystem entwickelt, das später auch bei der Verhütung und Abwehr maligner Erkrankungen eine so entscheidende Rolle spielt (26.0). Werden jedoch sofort und reflektorisch allopathische Präparate gegeben, so wird der begrüßenswerte natürliche Verlauf solcher Krankheiten in verhängnisvoller Weise unterbrochen und verdrängt. Die Symptome verschwinden zwar auch prompt, ziehen sich aber in diesem Fall sozusagen in den "Untergrund" des Organismus zurück. Es entsteht eine "Krankheitstoxikose“, ein Zustand konstitutionellen Dauerschadens mit Immunschwäche und mannigfacher subklinischer Anfälligkeit, der sich - genetisch imprägniert - sogar über Generationen vererben kann. Er entzieht sich der lehrmedizinischen Diagnostik und Therapie, die den Ganzheitsbegriff ja nicht kennt. Dazu sind allein die bioelektronischen und bioenergetischen Methoden fähig (23.0, 23.1), die gleichzeitg den Weg zur endgültigen Ausheilung dieser Toxikosen aufzeigen wie Homöopathie (21.0), Anthroposophie (22.0), Nosoden (23.0), Spenglersan-Kolloide (23.1) und andere spezifische, individuell adaptierbare ganzheitlich regulierende, ausleitende, entgiftende und konstitutionell umstimmende Mittel und Methoden. Dabei muß mitunter das Wiederauftreten unterdrückter, längst vergessener Symptome früherer Krankheiten in Kauf genommen werden. Eine ähnliche Auffassung der Metamorphose und des reziproken Stadienwandels der Krankheiten vertritt auch RECKEWEG in seiner Homotoxinlehre. Sie ist in einem instruktiven Schema niedergelegt, das nebst einschlägiger Literatur bei Firma HEEL, 76532 Baden-Baden, angefordert werden kann [23]. Die Grundlagen und Voraussetzungen des längst notwendig gewordenen Paradigmenwandels der Medizin, speziell der Onkologie, lassen sich in folgenden 5 Punkten zusammenfassen: 1. Krebs entsteht nicht in der Art einer akuten Krankheit, sondern immer auf dem Boden eines psychosomatisch geschädigten Organismus. Ein vollkommen Gesunder kann nicht an Krebs erkranken. (ISSELS) 2. Frühe Hinweise auf die Möglichkeit einer späteren Krebserkrankung ergeben sich aus jahrelang vorausgehenden ultrafeinen Veränderungen im Sinne allgemeiner "Dyskrasie"(HIPPOKRATES) oder humoraler "Verstimmung" (HAHNEMANN), die mit den üblichen Untersuchungsmethoden nicht feststellbar sind. Dazu muß man sich einer der oben erwähnten biologischen Kriterien bedienen, Summationsdiagnostik betreiben 3. Wird dieses Früh- und Vorstadium der Krebserkrankung, die Präkanzerose, nicht erkannt und der Krebagefährdete nicht in angemessener Weise beraten und ganzheitlich präventiv behandelt, so kommt es unter weiterer Einwirkung der inneren und äußeren Schadenstaktoren zur lokalen Imprägnation mit ersten Zellmutationen in Richtung Malignität an einer Stelle, einem Organ verminderter Ordnung und Regeneration (locus minoris reaistentiae). 4. Auch dieses, von der Lehrmedizin kaum beachtete Stadium der Kanzerogenese ist in den meisten Fällen heilbar, wenn der Therapeut den individuell erforderlichen synergistisch wirksamen Komplex ordnungschaffender und rückbildungsfördernder Maßnahmen beherrscht und korrekt zur Anwendung bringt (6.1 und ab 10.0 im II. Teil des Buches). Je früher und konsequenter diese polyvalente, ganzheitsmedizinische Behandlung dem nun immer schneller der ausgeprägten Krebskrankheit anheimfallenden Menschen zuteil wird, desto größer ist die Chance seiner Heilung. Ob dem lehrmedizinischen oder komplementären Weg dabei der Vorzug zu geben ist, kann nur der erfahrene Ganzheitstherapeut entscheiden, nicht der vorzugsweise seine Fachdisziplin vertretende Spezialist. 5. Dem in einem hoffnungslosen Stadium befindlichen Krebskranken dem „Inkurablen", hat die etablierte Klinik nichts mehr anzubieten als schmerzstillende und beruhigende Präparate. Auch in diesem leider recht häufigen Fall hat die Ganzheitsmedizin noch wichtige Aufgaben zu erfüllen, wie in 10.3 dargestellt. Es ist das meist auch dann noch mögliche und erwünschte ärztliche Gespräch, evtl. und je nach religiöser Einstellung und Glaubensrichtung notwendige Hinzuziehung eines geistlichen Beistandes. Oft sind zu diesem Zeitpunkt auch noch letzte Verfügungen, die Abfassung und Deponierung eines Testaments erforderlich und für den Kranken eine Beruhigung. Daß es aber auch an Wunder grenzende Besserungen bis zur Gesundung und jahrelangen Lebensverlängerung bei Patienten in scheinbar letzten Stadien geben kann, die nicht immer mit der Therapie zu erklären sind, haben Onkologen aller Richtungen erlebt und dokumentiert. Der Allmacht des Selbstheilungsvermögens sind keine Grenzen gesetzt. Den Glauben daran sollten sich Arzt und Patient in jeder noch so aussichtslosen Situation wachrufen. |
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NEU: www.windstosser-museum.info
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